Liebe Kaninchenhalter,
eine grüne Wiese mit einem abwechselungsreichen Bewuchs aus Gräsern und Wildkräutern ist für ein Kaninchen wie ein Vier-Sterne-Restaurant! Da es jetzt überall zu wachsen und zu sprießen beginnt, liegt die Versuchung nahe, ein im Stall gehaltenes Kaninchen einfach auf diesen reichlich gedeckten Tisch zu setzen und es dort genießen zu lassen.
Im Prinzip ist dagegen auch nichts einzuwenden, nur der zu plötzliche und völlig ungehinderte Zugang stellt eine Gefahr dar: Zu viel frisches Gras im Frühling ist eine der häufigsten Ursachen für eine gefährliche Magenblähung beim Kaninchen. Diese auch als Trommelsucht bekannte Erkrankung lässt sich aber ganz einfach verhindern, wenn Sie sich an einige Verhaltensregeln halten:
Gewöhnen Sie Ihr Kaninchen langsam an die frische Kost, indem Sie etwa für eine Woche Gras in steigenden Mengen anbieten, ohne Ihr Tier direkt auf die saftige Wiese zu setzen. Pflücken Sie das Gras möglichst langstielig ab, da kurze Halme leichter im Bauch verklumpen. Bedenken Sie dabei, dass frische Gräser schon nach kurzer Zeit zu gären beginnen. Pflücken Sie daher lieber immer erst kurz vorher oder lagern Sie Ihre Ernte möglichst luftig bis zur nächsten Mahlzeit. Danach sollten Sie die Reste fortwerfen. Und geben Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten, so wie es in unserem Artikel über Fütterung ausführlich beschrieben wird.
Beachten Sie bei der Gewöhnung auch Folgendes: Füttern Sie das frische Gras zunächst nicht auf leeren Magen, sondern geben Sie Ihrem Kaninchen zuerst sein gewohntes Heu und vielleicht etwas Frischfutter, um den ersten Hunger zu stillen. Das gilt auch besonders vor den ersten Ausflügen ins Freie. Ansonsten könnte es sein, dass sich Ihr Hoppel mit dem leckeren, über den Winter schmerzlich vermissten Gras den Magen so vollstopft, dass es zu einer Magenüberladung kommt.
Einen knackigen Start in den Frühling wünscht Ihnen
Ihr enpevet-Team