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18.06.2011

Kaninchen weinen nicht grundlos

Liebe Kaninchenhalter,

vermutlich sind Sie daran gewöhnt, dass Ihr langohriger Freund Sie mit seinen blanken, großen Augen freundlich anschaut. Wenn er dabei vermehrt blinzelt, steckt dahinter keine geheime Botschaft an Sie, sondern ein unangenehmes Gefühl im Auge. Diesen Reiz versucht das Kaninchen „wegzublinzeln“ oder es reibt sich mit dem Pfötchen am Auge. Wenn dazu auch noch Tränen fließen oder die Augenlider geschwollen oder gerötet sind, sollten Sie spätestens alarmiert sein: Ihr Kaninchen hat eine Augenerkrankung.

Die häufigste Erkrankung am Auge ist die Bindehautentzündung. Diese wird in der Fachsprache Konjunktivitis genannt (die Konjunktiven sind die Lidbindehäute; -itis bedeutet Entzündung) und kann viele verschiedene Ursachen haben:

Infektionskrankheiten wie Myxomatose oder Kaninchenschnupfen können ebenso die Ursache sein wie Verletzungen oder das Eindringen von Staub oder anderen Fremdkörpern. Übrigens reizt auch Zigarettenqualm die Bindehäute, daher sollte in Gegenwart eines Tieres selbstverständlich auf das Rauchen verzichtet werden. Wenn Sie Ihr Kaninchen im Freien halten, können auch starker Wind, das Sonnenlicht oder eine Allergie gegen Blütenpollen eine Bindehautentzündung auslösen. Bindehautentzündung tritt oft zusammen mit einer Tränennasengang-Entzündung auf.

Wenn Sie Anzeichen einer Bindehautentzündung bei Ihrem Kaninchen entdecken, sollten Sie nicht zögern, sondern Ihren Hoppel einem Tierarzt vorstellen. Der Tierarzt wird feststellen, ob sich hinter der Bindehautentzündung eine ernsthafte Grunderkrankung verbirgt. Er wird Ihnen Augensalben oder -tropfen mitgeben, die mehrmals täglich ins Auge eingebracht werden müssen, da ihre Wirkungsdauer durch den Tränenfluss auf wenige Minuten begrenzt ist. Lassen Sie sich genau zeigen, wie die Medikamente in das Auge eingebracht werden. Die empfindliche Augenoberfläche kann nämlich leicht durch die Tube verletzt wird, wenn das Kaninchen eine Abwehrbewegung macht. Probieren Sie es ruhig in Gegenwart des Tierarztes aus, damit er Ihnen vielleicht noch ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg geben kann. Auch in unserem Artikel über Bindehautentzündung finden Sie Hinweise zur Eingabe von Medikamenten ins Auge.

Beachten Sie bitte auch Folgendes: Sie müssen Augensalben, die ein Antibiotikum enthalten, immer über das Abklingen der Symptome hinaus geben. Ein Antibiotikum tötet Bakterien ab. Wenn man das Medikament zu früh absetzt, überleben gerade die Bakterien, die besonders widerstandsfähig gegen das Medikament waren. Diese Bakterien vermehren sich dann wieder und lassen sich bei der nächsten Behandlung nur noch schwer durch das Antibiotikum abtöten. So entstehen die so genannten Resistenzen.

Einen klaren Durchblick wünscht Ihnen und Ihrem Kaninchen
Ihr enpevet-Team