Liebe Kaninchenhalter,
"Ich habe es doch nur gut gemeint..." – diesen Satz hört man von unglücklichen Tierhaltern, die mit ihrem verschreckten und verletzten Kaninchen von dem Tierarzt stehen häufig. Was ist passiert?
Es ist ein schöner Tag und das kleine Langohr soll einen Ausflug in den Garten machen, wo der Tisch schon reichlich mit saftigem Gras gedeckt ist. Viele Kaninchen werden ja noch in Ställen gehalten, die keinen direkten Zugang zu einem Außengehege haben - also werden sie auf den Arm genommen und nach draußen getragen. Plötzlich fängt der kleine Hoppler an zu randalieren, kratzt und beißt vielleicht sogar und fällt schließlich runter. Dabei kann er sich ernsthaft verletzten: Knochenbrüche, Gelenkluxationen oder sogar Wirbelsäulenverletzungen sind häufige Folgen von Stürzen. Dabei reichen bereits geringe Fallhöhen aus – meistens sind es leider Kinderhände, die das zappelnde Tier nicht mehr festhalten können.
Um den Transport von vorneherein sicherer zu machen, muss man Folgendes wissen: Die meisten Kaninchen werden nicht gerne auf den Arm genommen. Es erinnert sie daran, dass viele ihrer wilden Verwandten auf diese Weise von Beutegreifern erfasst werden. Nun ist es manchmal unerlässlich, das Kaninchen hochzunehmen, z. B. beim wöchentlichen Gesundheitscheck oder beim Tierarzt. Wichtig ist, dass man sich dem Tier ruhig und mit streichelnder Hand von der Seite nähert. Dann greift man in das lockere Nackenfell, niemals an die Ohren, und hält das Tier vorsichtig fest. Sogleich schiebt man die andere Hand unter den Po und hebt das Kaninchen an. Das Gewicht des Tieres lastet immer auf der untergeschobenen Hand, die Hand im Nackenfell verhindert nur das Wegspringen. Schließlich schiebt man den Arm ganz unter das Tierchen, so dass es nun komplett darauf sitzt. Die andere Hand bleibt zur Sicherheit im Nackenfell. Kleidung mit langen Ärmeln kann verhindern, dass man gekratzt wird.
Nach Möglichkeit sollte man das Hochnehmen aber vermeiden. Kuscheln Sie mit ihrem Langohr lieber am Boden. Wenn Sie Ihr Kaninchen viel transportieren müssen, so empfiehlt sich eine Transportbox (für Kaninchen oder Katzen) oder ein stabiler Karton. Gewöhnen Sie Ihren Freund mit Leckerchen an sein Gefährt, so dass er es gerne und freiwillig betritt. Damit ersparen Sie Ihrem Kaninchen sehr viel Stress und vermeiden schmerzhafte Unfälle.
Harmonische Schmusestunden mit Ihrem Tier wünscht
Ihr enpevet-Team