Lieber Katzenhalter,
Katzen haben manchmal sonderbare Trinkgewohnheiten: Ihr Schüsselchen mit
frischem Wasser meiden sie, aber aus Gießkanne, Wasserhahn und Vogeltränke
wird gerne ein Schlückchen genommen. So ist es gar nicht einfach, die
tatsächliche Wasseraufnahme zu beurteilen. Wenn Ihnen aber auffällt, dass die
ansonsten eher behäbige Katze jedes Mal beim Händewaschen angesaust kommt und
gierig trinkt, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung des
Zuckerstoffwechsels sein.
Tatsächlich ist es gar nicht selten, dass eine Katze an der Zuckerkrankheit
leidet. Man geht davon aus, dass etwa 4% aller hiesigen Katzen von dieser
Entgleisung des Stoffwechsels betroffen sind. Besonders ältere und
übergewichtige Tiere erkranken an Diabetes mellitus, wie Zuckerkrankheit in
der Fachsprache heißt.
Dies ist kein Zufall, denn zwischen Übergewicht und Zuckerkrankheit besteht
ein Zusammenhang: Bei der Verdauung werden aus dem Futter Zuckerstoffe
gebildet, die dem Körper als Energieträger zur Verfügung stehen. Dazu muss
der Zucker zunächst aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen werden.
Dieser Vorgang wird durch das Hormon Insulin gesteuert. Wenn über einen
längeren Zeitraum ein Überangebot an Zuckerstoffen im Blut vorliegt, ermüden
die Körperzellen und werden unempfindlich gegenüber der Insulinwirkung.
Ergebnis: Der Zucker wird nur noch begrenzt in die Zellen aufgenommen, und
dem Körper steht somit zu wenig Energie zur Verfügung, obwohl im Blut ein
Überangebot vorliegt.
Daneben gibt es weitere Ursachen, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel
führen können. In unserem Artikel über
Diabetes mellitus erfahren Sie alles über die
Entstehung der Krankheit und ihre Behandlungsmöglichkeiten. Denn es gibt
einen Hoffnungsschimmer: Bei ca. 60% aller erkrankten Katzen bildet sich der
Diabetes mellitus unter der Behandlung wieder ganz zurück.
Aber Vorsicht: Viele kommerzielle Katzenleckerlis enthalten reinen Zucker,
der eigentlich auf dem Speiseplan einer Mieze nichts zu suchen hat. Lesen Sie
sich also die Zusammensetzung genau durch, bevor Sie sich für Drops & Co
entscheiden.
Ein zuckersüßes, aber gesundes Kätzchen wünscht Ihnen
Ihr enpevet-Team