Lieber Pferdehalter,
schon der Sommer war nass, und nun verspricht auch der Herbst, seinem Ruf
gerecht zu werden und schüttet das Wasser gleich gießkannenweise auf Wald
und Flur – ebenso wie auf das Paddock und seine Bewohner. Mit gemischten
Gefühlen steht der Pferdebesitzer am Zaun und beobachtet, wie triefnasse
Pferde durch den Schlamm waten. Jetzt heißt es abwägen: Frische Luft, freie
Bewegung und der Kontakt zu den Artgenossen sprechen eindeutig für das
Paddock; durchnässtes Fell und schlammige Beine sprechen gegen den Auslauf.
Oder etwa nicht?
Tatsächlich können Schlammbäder den Pferdebeinen auf Dauer schaden. Dabei
ist es weniger der Schlamm selbst als vielmehr die ständige Feuchtigkeit,
die die Haut aufweicht und damit ihre natürliche Schutzfunktion stört.
Bakterien können leichter in die aufgequollene Haut eindringen und zu einer
Entzündung führen. Dabei ist meistens der Bereich der Fesselbeuge betroffen.
In dieser kleinen Mulde läuft das Wasser nicht so gut ab, sondern bildet
einen kleinen, feuchtwarmen Brutkasten, in dem sich die Bakterien besonders
gut vermehren können. Wenn man nicht aufpasst, kann das Pferd dadurch an
Mauke erkranken.
Dies kann allerdings auch im Stall passieren: Feuchte, uringetränkte Einstreu
greift die Haut noch wesentlich aggressiver an als reiner Schlamm. Daher sind
auch Stallpferde gefährdet, Mauke zu bekommen. Diesem Risiko kann man jedoch
vorbeugen, indem man die Haut in der Fesselbeuge täglich gründlich reinigt,
trocknet und pflegt. Informieren Sie sich in unserem Artikel über
Mauke und darüber, wie man sie
verhindert.
Vorsorge ist wichtig, denn wenn Ihr Pferd erst einmal an Mauke erkrankt ist,
haben Sie keine Wahl mehr: Es muss dann stets auf trockenem Boden stehen!
Dabei ist nicht Ausschlag gebend, ob Ihr Tier sich im Stall oder draußen
aufhält, sondern nur, dass der Untergrund trocken ist und den Urin so
aufnimmt, dass er nicht an die Beine spritzen kann.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Pferd goldene Herbsttage an der frischen Luft
Ihr enpevet-Team