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22.11.2011

Entwurmen auch gegen Fliegenmaden?

Liebe Pferdehalter,

kennen Sie noch die alte Regel „zu Nikolaus wird gegen Dasseln behandelt“? Oder die sogenannte „Nikolaus-Entwurmung“? Bevor Sie nun aber Ihrem Pferd eine Wurmkur mit adventlichem Zimt- und Apfelgeschmack in den Stiefel stecken, sollten Sie wissen, was es mit diesem Entwurmungszeitpunkt auf sich hat.

Generell ist es sinnvoll, sein Pferd nach Ablauf der Weidesaison zu entwurmen. Denn während der letzten Monate hatte es reichlich Gelegenheit, mit dem saftigen Gras unbemerkt auch Wurmeier und -larven aufzunehmen, die sich aus den Pferdeäpfeln über die Weide verteilt haben. Gegen diese Würmer können Sie theoretisch unmittelbar nach dem Aufstallen wirkungsvoll behandeln.

Das Geheimnis der „Nikolaus-Wurmkur“ ist aber ein anderes: Diese Maßnahme richtet sich gegen die Larven der Magendasselfliege {Magendasseln}, die sich in der Magenschleimhaut der Pferde festsaugt und dort zu Magengeschwüren, Kolik und Blutarmut führen kann. Streng genommen handelt es sich dabei natürlich gar nicht um Würmer, sondern um Entwicklungsstadien von Fliegen. Praktischerweise gibt es aber besondere Wurmkuren, die neben etlichen Würmern auch die Magendassellarven abtöten. Daher ist die Wahl des Präparates besonders wichtig!

Nicht weniger wichtig ist auch der Behandlungszeitraum: Nur solange es warm ist, surren die hummelartigen erwachsenen Magendasselfliegen über die Wiese und kleben ihre gelblichen Eier an die Pferdehaare. Die Pferde belecken diese Bereiche und nehmen dadurch Larven auf, die aus den Eiern geschlüpft sind. Von nun an dauert es etwa vier Wochen, bis die Larven, die sich während dessen weiterentwickeln, schließlich in den Magen wandern. Dies ist der geeignete Zeitpunkt, um zuzuschlagen und die Larven zu bekämpfen! Denn nun haben sie sich im Magen festgesaugt, so dass das Medikament sie auch erreichen kann, sind aber noch nicht lange genug dort, um schon großen Schaden angerichtet zu haben. Dieser Zustand ist meistens Ende November erreicht, da die Fliegen in der Regel nur bis in den Oktober hinein ihre Eier ablegen.

Die alte Nikolaus-Regel ist also gar nicht so falsch, auch wenn der inzwischen empfohlene Termin etwas früher liegt. Natürlich können Sie Ihr Pferd auch später noch behandeln, nur können die Larven dann bereits ihr Unwesen getrieben haben.

Wichtig ist aber, dass jedes Pferd eines Bestands „entdasselt“ wird. Zusätzlich können Sie die Menge der aufgenommenen Larven verringern, indem Sie die Eier vom Fell schaben (z. B. mit einem stumpfen Messer) oder mit einem feuchtwarmen Schwamm die Pferdezunge nachahmen und so die Larven zu einem vorzeitigen Schlupf anregen. Machen Sie sich aber bitte bewusst, dass einige Larven es trotzdem bis in den Magen Ihres Pferdes schaffen werden und eine Kur dennoch vorgenommen werden muss!

Lassen Sie sich und Ihrem Pferd die Nikolausleckereien schmecken!
Ihr enpevet-Team