Liebe Pferdehalter,
auch wenn bei uns Menschen mit Plätzchenduft und Bratenfett die Jahreszeit der
Überversorgung Einzug hält, so gilt das nicht unbedingt für unsere Pferde. Die
Zeit des Überflusses auf der saftigen Weide ist vorbei und auch das Heu
verliert mit zunehmender Lagerungsdauer an Vitamingehalt und manchmal auch an
Qualität.
Während wir unsere Reitpferde meistens noch relativ einfach angepasst an ihre
Leistung füttern können, so stellt die richtige Fütterung der Zuchtstuten
gerade in dieser Zeit eine Herausforderung dar.
Viele Stuten befinden sich jetzt im letzten Trächtigkeitsdrittel. In dieser
Zeit wächst das Fohlen besonders stark. Etwa 80% seines Geburtsgewichtes nimmt
es in den letzten vier Trächtigkeitsmonaten zu. Um so schnell wachsen zu
können, benötigt es reichlich „Zutaten“ im richtigen Mengenverhältnis. Diese
erhält das Fohlen über das mütterliche Blut: Die Plazenta (auch Mutterkuchen
genannt), die in der Gebärmutter liegt, ermöglicht einen Austausch von Stoffen
zwischen Stuten- und Fohlenblut. Nährstoffe wie Eiweiße und Mineralstoffe gehen
aus dem Blut der Stute in das des Fohlens über und stehen diesem dann für sein
rasantes Wachstum zur Verfügung. Wenn wir nicht aufpassen, geht das zu Lasten
der Stute!
Hinzu kommt, dass das rasch wachsende Fohlen eine Menge Platz im Bauch der
Stute einnimmt – wie bei einer menschlichen Schwangerschaft drückt auch hier
das Baby gegen den Magen und auf den Darm. Die Stute kann nur noch kleine
Mengen auf einmal fressen, daher muss ihr Futter jetzt besonders gehaltvoll
sein.
Eine tragende Zuchtstute erbringt also eine gewaltige Leistung, die sich noch
einmal steigert, wenn das Fohlen auf der Welt ist und ständig gehaltvolle Milch
trinken möchte. Informieren Sie sich deshalb in unserem Artikel über die
Fütterung der tragenden und säugenden Stute
darüber, welchen Mehrbedarf die Mutterstuten haben und was Sie bei ihrer
Fütterung beachten müssen. Das eigene Weihnachtsmenü schmeckt doch gleich viel
besser, wenn man weiß, dass auch die vierbeinigen Schützlinge optimal versorgt
sind.
Eine leckere Weihnachtszeit wünscht
Ihr enpevet-Team