Liebe Kaninchenhalter,
die beiden neuen Mitbewohner hoppeln seit Weihnachten fröhlich in ihrem
geräumigen Stall umher und haben sich prima eingelebt. Wenn Frauchen oder
Herrchen aus der Schule kommen, dürfen die Langohren auch mal durch den Flur
sausen und sind inzwischen schon sehr zutraulich geworden.
Doch plötzlich quietscht der eben noch stolze Kaninchenbesitzer auf und hält
anklagend seinen Finger hoch. Das ehemals so sanfte Weibchen hat doch
tatsächlich zugebissen! Wieso wird das Tierchen plötzlich aggressiv? Doch noch
ehe man eine Antwort auf diese Frage finden kann, schrillen besonders bei den
großen Zweibeinern die Alarmglocken: Wieso rupft sich die Kaninchendame die
Haare aus? Sie baut doch nicht etwa ein Nest?
Da der Vermehrungsdrang der Kaninchen ja sprichwörtlich ist, hatte man bei der
Auswahl des Tierpärchens doch streng darauf geachtet, dass das Böckchen
kastriert wurde. Nach umfassender Information wurde danach sogar noch 6 Wochen
gewartet, bevor man es zu seiner Zippe gelassen hat, denn so lange können
geschlechtsreife Kaninchenböcke nach der Kastration noch zeugungsfähig
bleiben. Wieso bereitet die Dame des Hauses trotz aller Vorausschau dann jetzt
eine Kinderstube zu?
Die Antwort ist einfach: Das Kaninchenmädchen ist scheinschwanger. Das
passiert bei den Langohren sogar ziemlich häufig, denn bei Kaninchen verläuft
der Geschlechtszyklus etwas anders, als wir das von uns Menschen kennen.
Geschlechtsreife Weibchen haben nur dann einen Eisprung, wenn sie gedeckt
werden oder auf andere Art dazu stimuliert werden. So können auch ein
kastrierter Bock, ein anderes Weibchen oder manchmal sogar Licht und Wärme
einen Eisprung auslösen, bei dem es aber nicht zur Befruchtung kommt. Die
Folge ist eine Scheinschwangerschaft.
Viele nützliche Informationen rund um dieses häufige Phänomen erhalten Sie in
unserem Artikel über die Scheinträchtigkeit
des Kaninchens.
Unbeschwerte Stunden ohne böse Überraschungen wünscht
Ihr enpevet-Team