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22.02.2012

Strahlfäule beim Pferd – oben hui, unten pfui

Liebe Pferdehalter,

schummriges Licht, kalter Wind und klamme Finger – die meisten Stallgassen sind zur Winterzeit kein Ort, an dem man sich gerne lange aufhält. Wie praktisch, dass das Pferd eingedeckt ist und daher das Putzen ruckzuck erledigt ist. Ein flüchtiger Blick unter die Hufe und ab geht’s in die Halle. Nach dem Reiten wird noch die Abschwitzdecke gegen die Stalldecke getauscht und das Pferd in die Box gestellt, denn der Waschplatz kann bei Minustemperaturen sowieso nicht benutzt werden. Also schnell nach Hause, bevor man selbst auskühlt.

Die Hufpflege kommt in diesen Wochen meistens leider viel zu kurz. Dabei ist sie gerade in der kalten Jahreszeit aus verschiedenen Gründen besonders wichtig. Die meisten Pferde stehen jetzt nur im Stall und kommen nicht auf Weide oder Paddock und das hat Folgen:

  • Die Pferde stehen im Schnitt 23 Stunden lang auf ihrer Einstreu, die sie mit Kot und Urin regelmäßig verunreinigen. Beides greift das Hufhorn an; insbesondere das weiche Strahlhorn ist empfindlich und wird leicht rissig.
  • In der Einstreu befinden sich Bakterien, die auf den Strahl übergehen und dort zu Fäulnisprozessen führen.
  • Natürliche Reinigung der Hufe durch feuchtes Gras oder Sand fallen weg, wenn das Pferd nicht mehr nach draußen gelassen wird.
  • Das Pferd bewegt sich insgesamt weniger, so dass der Huf schlechter durchblutet wird. Das wirkt sich auf die Hornqualität aus.
  • Die Hufe werden häufig nur oberflächlich gereinigt, in den Strahlfurchen oder in Rissen sammelt sich Dreck. Gründliches Abwaschen der Hufe auch von unten fällt häufig völlig aus.

Aus diesen Gründen bildet sich besonders während der dunklen Jahreszeit häufig Strahlfäule. Selbst Pferde, die „von außen“ tadellos gepflegt aussehen, können bei näherem Hinschauen zerklüftetes und schmieriges Strahlhorn aufweisen. Wenn sich die Fäulnisprozesse bis auf die Huflederhaut ausgebreitet haben, können diese Pferde sogar lahmen.

Lassen Sie es gar nicht so weit kommen und reinigen Sie den „Unterboden“ Ihrer Pferdestärke immer gründlich. Auch im Winter sollte man hin und wieder mit Wurzelbürste und Wassereimer zu Werke gehen. Vermeiden Sie es aber, Huffett oder Hufteer auf den Strahl zu bringen, das weicht ihn nur unnötig auf und schließt die Bakterien in den Strahlfurchen ein, so dass sie dort ungestört ihr Unwesen treiben können.

Top gepflegt vom Scheitel bis zur Sohle durch den Winter, das wünscht Ihnen
Ihr enpevet-Team