Liebe Pferdehalter,
In diesen Wochen tummeln sich viele Fohlen auf den frisch ergrünten Weiden
und werden auf Fohlenschauen begutachtet. Es sieht zu niedlich aus, wenn ein
Fohlen auf krummen Beinen neben seiner Mutter herstakst. Man staunt auch über
die Beweglichkeit, wenn die Jungtiere miteinander spielen, schmatzend am Euter
trinken oder etwas besonders Interessantes auf dem Boden beriechen.
Eines haben fast alle Fohlen gemeinsam: Sie haben X-Beine und meistens
rückbiegige Vorderbeine. „Das verwächst sich alles“, brummelt der
erfahrene Züchter und in vielen Punkten stimmt das auch - aber eben
nicht immer! Es ist schwierig und erfordert Erfahrung, die fohlentypische
Stellung der Beine von echten Fehlstellungen zu unterscheiden. Dabei ist
es ungeheuer wichtig, Fehlstellungen schon im frühesten Alter zu erkennen.
Dann sind die Gelenke, Knochen und Sehnen noch formbar und bereit, sich an
geänderte Zug- und Druckverhältnisse anzupassen, was bedeutet, dass bei einem
Fohlen die Zehenachse noch korrigiert werden kann und sich die übrigen Strukturen
des Beins der neuen, gewünschten Achse anpassen werden. Eine gerade Zehenachse
ist deshalb wünschenswert, weil diese dafür sorgt, dass alle Strukturen im
Pferdebein gleichmäßig belastet werden. Abweichungen und Knicke in der Achse
führen immer zu punktueller Mehrbelastung und damit zu Krankheitsanfälligkeit.
Wenn das Pferd erst einmal ausgewachsen ist, haben sich auch die Gelenke,
Knochen und Sehnen geformt und können sich nicht mehr ohne Weiteres an
eine andere Stellung anpassen. Eine solche Änderung ließe sich damit
vergleichen, einen Menschen, der jahrelang in Gesundheitsschuhen gelaufen
ist, nun auf Stöckelschuhen marschieren zu lassen. Für ein älteres Pferd
heißt das, dass nur sehr vorsichtig korrigiert werden darf. Allerdings
kann auch hier ein geeigneter Hufbeschlag überanstrengte Gelenke entlasten.
Informieren Sie sich über die
vielfältigen Fehlstellungen beim Pferd in unserem Artikel.
Auf gesunden Beinen durch den Frühling, das wünscht
Ihr enpevet-Team