Liebe Katzenhalter!
Sie kennen Ihren Kater als mutigen Kämpfer und furchtlosen Helden, der jeden
maunzenden Eindringling unverzüglich in die Flucht schlägt. Besonders im
Frühling hat der Tiger viel damit zu tun, sein Revier von Nebenbuhlern frei zu
halten. Anders als im Winter rollte er sich nur selten in der warmen Sofaecke
zusammen, denn er hat einfach draußen zu viel zu erledigen.
So werden Sie vielleicht stutzig, wenn der tapfere Jäger häufiger einmal Pause
macht und gar nicht so aktiv ist wie im letzten Frühling. Beim Streicheln
stellen Sie dann eine Beule fest, vorrangig befindet sie sich im Kopfbereich.
Bevor Sie jetzt erschrecken und an ein Krebsgeschwür denken, lassen Sie sich
gesagt sein, dass es sich bei solchen Umfangsvermehrungen meistens um einen
Abszess handelt.
Aktive Katzen, besonders Kater, werden häufig in Streitereien verwickelt. Dabei
fungieren die scharfen Katzenzähne wie kleine Nadeln. Sie bringen Bakterien,
die in jeder Mundhöhle wohnen, bei einem Biss direkt bis in die Unterhaut. Da
die Zähne schmal sind, schließt sich der Bisskanal häufig wieder und die Wunde
blutet somit nicht; daher kann sie zunächst leicht übersehen werden. Die
Bakterien fühlen sich aber in der warmen Unterhaut sehr wohl, vermehren sich
und führen zu einer Entzündung. Dieser Vorgang kann Fieber und allgemeines
Unwohlsein verursachen. Der Körper versucht, den Entzündungsherd an einer
weiteren Ausbreitung zu hindern und bildet eine Kapsel darum: In diesem Stadium
ist der Abszess als fester Knoten fühlbar. Innerhalb der Kapsel zerstören die
Bakterien das Gewebe und es bildet sich Eiter. Je mehr davon entsteht, desto
weicher fühlt sich die Beule an. Irgendwann öffnet sich der Abszess und der
Eiter fließt heraus. Wenn dieses Endstadium erreicht ist, fühlen die Tiere sich
meistens schon besser und gehen häufig wieder auf die Pirsch!
Es ist aber sehr wichtig, dass der Abszess aus der Tiefe heraus heilt. Was das
genau bedeutet und viele weitere Hintergrundinformationen zum Thema
Abszess
finden Sie in unserem Artikel.
Schöne Frühlingstage ohne störende Blessuren wünscht
Ihr enpevet-Team